(Bad Alchemy) White Wuff ist eine posthume Würdigung von DENNIS PALMER (1957-2013) als Synthesizer-Wizard, der 1986 in Chattanooga, TN, mit einem Faible für Derek Bailey & Co. das Improv-Duo Shaking Ray Levis mit dem Drummer Bob Stagner formiert hatte, das „Coelacanth“ (10“, 1992) mit Borbetomagus und „False Prophets or Dang Good Guessers“ (Incus, 1993) eingespielt hat. Wes Geistes Kind er war, verrät auch seine Coverkunst für Amy Denio, Only A Mother und Gino Robair. Und auch hier, wo sein Synthesizer und seine Stimme erklingen mit, neben Stagner an Voice, Drums, Percussion, Guitar, Mandolin, Gongs, auch noch Jessica Lurie (The Billy Tipton Memorial Saxophone Quartet) an Alto & Tenor Sax, Percussion, Flute und Singsang sowie Whistles & Banjo von Frank Pahl (Only a Mother) und Vocals & Incantation von Col. Bruce Hampton (The Late Bronze Age, Fiji Mariners, The Codetalkers), der den Kult seines Hampton Grease BandAlbums „Music to Eat“ (1971) 2017 mit ins Grab nahm. Und, verdammt, so launig und spleenig wie das groovt – mit auch noch Maultrommel oder Melodica –, kratzt und frischeschockt das einem derart die Lederohren, dass das Gehirn, lustvoll überrascht, im ersten Schreck zurückspringt in die 80er. Dabei ist es anno 2012 entstanden (wie auch „Fishers O'Wufmen“ von Pahl & Shaking Ray Levis). Als ein Füllhorn kunterbunt gewitzter Miniaturen, dazu als Longtracks das afrojazzige 'Chongo' und das nippon-theatralisch gegurgelte, von Lurie besänftigte 'Feeling Fine'. Als durchwegs Stoff von jener Art, die 1984 Bad Alchemy entzündet hat. - Rigo Dittmann